6 kritische Sicherheitsbedenken bei Cloud-Speicher: Was ich nicht in der Cloud sichere
Cloud-Speicher bietet unglaublichen Komfort, da Benutzer von praktisch überall auf ihre Dateien zugreifen und nahtlos zusammenarbeiten können. Allerdings bringt dieser einfache Zugriff auch potenzielle Sicherheitslücken mit sich. Das Speichern vertraulicher oder wichtiger Dateien in Cloud-Umgebungen kann sie verschiedenen Cyberbedrohungen aussetzen. Daher gibt es mehrere Datentypen, die Sie nicht in der Cloud sichern sollten.
1. Finanzdokumente
Die Speicherung vertraulicher Finanzdaten wie Bankdaten, Kreditkartennummern, Steuererklärungen und Kreditverträge in der Cloud birgt erhebliche Risiken. Wenn Cyberkriminelle unbefugten Zugriff auf Ihr Cloud-Konto erhalten, können sie Ihre Finanzdaten für betrügerische Aktivitäten missbrauchen. Dies könnte zu unbefugten Abhebungen oder Kreditaufnahmen in Ihrem Namen führen, was verheerende finanzielle Auswirkungen und eine mögliche Beeinträchtigung Ihrer Kreditwürdigkeit zur Folge hat.
Auch ohne unmittelbaren finanziellen Verlust können die Folgen eines Datenmissbrauchs anstrengend und belastend sein. Möglicherweise müssen Sie sich mit Banken, Kreditkartenunternehmen und anderen Finanzinstituten auseinandersetzen, um Ihre Konten zu schützen und weitere Schäden zu begrenzen, was das Einfrieren von Konten und die Sperrung von Kreditkarten umfassen kann.
Es wird empfohlen, auf die Speicherung jeglicher Finanzdokumentation in der Cloud zu verzichten.
2. Private Mediendateien
Viele Menschen möchten ihre wertvollen privaten Momente bewahren. Wenn es jedoch darum geht, explizite oder vertrauliche Medien in der Cloud zu speichern, ist Vorsicht geboten. Wenn Ihr Cloud-Speicher kompromittiert wird, können die Folgen schwerwiegend sein.
Hacker könnten Ihre privaten Medien online durchsickern lassen, was zu Sextortion-Drohungen führen könnte, bei denen die Täter Geld oder Gefälligkeiten verlangen könnten, damit sie Ihre vertraulichen Inhalte nicht veröffentlichen. Der berüchtigte iCloud-Hack von 2014, bei dem explizite Fotos von Prominenten gestohlen und geteilt wurden, unterstreicht die ernsthaften Risiken, die mit dieser Praxis verbunden sind. Daher ist es am besten, solche persönlichen Medien von Cloud-Speicherplattformen fernzuhalten.
3. Geistiges Eigentum (IP) und Geschäftsdaten
Organisationen verfügen über einzigartige immaterielle Vermögenswerte, sogenanntes geistiges Eigentum (IP), das rechtlich geschützt ist und gekauft, verkauft oder lizenziert werden kann.
Zu den Arten des geistigen Eigentums gehören:
- Urheberrechte: Schützt Originalkreationen wie Bücher, Musik, Filme und Software.
- Patente: Gewähren Erfindern exklusive Rechte an ihren Erfindungen.
- Warenzeichen: Schützt Unterscheidungsmerkmale zur Identifizierung von Produkten oder Dienstleistungen, einschließlich Markennamen und Logos.
- Geschäftsgeheimnisse: Vertrauliche Informationen, die einen Wettbewerbsvorteil bieten, wie etwa Geschäftsformeln, Rezepte oder Kundenlisten.
Ein einziger Verstoß kann nicht nur Ihre Geschäftsdaten gefährden, sondern auch wertvolle Informationen wie Kundenlisten offenlegen, sodass Konkurrenten Ihre geschützten Informationen ausnutzen und möglicherweise Ihren Marktanteil und Umsatz verringern können. Neben den finanziellen Folgen kann auch ein Reputationsschaden entstehen, der das Vertrauen der Kunden untergraben kann.
Rechtliche Auseinandersetzungen um die Wiedererlangung widerrechtlich erlangten geistigen Eigentums können langwierig und kostspielig sein. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie vertrauliche Informationen und geistiges Eigentum Ihres Unternehmens daher nicht in der Cloud speichern.
4. Passwörter
Passwörter spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherung unserer digitalen Identität und schützen unsere persönlichen Daten, Finanzkonten und Online-Profile. Leider speichern viele Benutzer ihre Passwörter in Klartextdateien oder, schlimmer noch, in der Cloud.
Bei einem Hackerangriff auf Ihr Cloud-Konto könnten alle Ihre digitalen Anmeldeinformationen gefährdet sein.
Eine sicherere Methode ist die Verwendung eines Passwort-Managers, um zu vermeiden, dass Passwörter in einer Textdatei gespeichert werden. Mit einem Passwort-Manager müssen Sie sich nur ein sicheres Master-Passwort merken. Er generiert einzigartige, sichere Passwörter für jedes Ihrer Online-Konten und warnt Sie bei kompromittierten Anmeldeinformationen. So erhöhen Sie Ihre Sicherheit und verringern das Risiko von Identitätsdiebstahl.
5. Rechtliche Dokumente
Rechtsdokumente wie Gerichtsbeschlüsse, Urteile und Anwaltskorrespondenz unterliegen häufig strenger Geheimhaltung. Sie bergen ein erhöhtes Risiko des unbefugten Zugriffs oder der unbefugten Nutzung.
Durch die Speicherung wichtiger Rechtsdokumente in der Cloud können sensible Informationen wie Verträge und vertrauliche Kundenkommunikation offengelegt werden, was schwerwiegende rechtliche und finanzielle Folgen haben kann.
6. Persönliche Identifikationsnachweise
Von Behörden ausgestellte Dokumente wie Reisepässe, Führerscheine, Personalausweise und Sozialversicherungskarten enthalten hochsensible persönliche Daten, die streng geschützt werden müssen. Das Speichern dieser Dokumente in der Cloud kann zu unbefugtem Zugriff führen.
Wenn Ihr Cloud-Konto kompromittiert wird, könnten Hacker Ihre persönlichen Daten für Identitätsdiebstahl, Phishing oder Social-Engineering-Betrug stehlen. Sie könnten Ihre Identität missbrauchen, um Kredite zu beantragen oder SIM-Karten für illegale Aktivitäten zu beschaffen.
Darüber hinaus können Cyberkriminelle Ihre gestohlenen Identitätsinformationen nutzen, um Ihre Online-Anmeldeinformationen einfach zurückzusetzen und sich so Zugriff auf vertrauliche Daten im gesamten Internet zu verschaffen.
Vermeidung von Sicherheitsbedenken bei Cloud-Speicher
Erwägen Sie die Einführung dieser Strategien, um den Schutz Ihres Cloud-Speichers zu verbessern:
- Verwenden Sie sichere, eindeutige Passwörter und aktualisieren Sie diese regelmäßig: Verwenden Sie komplexe Passwörter, die Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen mischen. Vermeiden Sie leicht zu entziffernde Details wie Geburtstage oder Kosenamen und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für zusätzlichen Schutz.
- Verschlüsseln Sie Ihre Daten: Wenn möglich, verschlüsseln Sie vertrauliche Dateien, bevor Sie sie in die Cloud hochladen.
- Implementieren Sie Zugriffskontrollen: Richten Sie entsprechende Zugriffskontrollen ein, um zu regeln, wer Ihre Dateien anzeigen, ändern oder löschen kann, indem Sie Berechtigungen rollenbasiert zuweisen.
- Regelmäßige Sicherungen: Lassen Sie regelmäßig Sicherungen Ihrer Dateien auf externen oder lokalen Speichergeräten speichern, um Datenverlust zu vermeiden.
- Wählen Sie seriöse Anbieter: Recherchieren Sie und entscheiden Sie sich für Cloud-Speicheranbieter mit einem guten Ruf in puncto Sicherheit. Zertifizierungen wie ISO 27001 und SOC 2 Typ II sind Indikatoren für ihr Engagement für Sicherheitsstandards.
- Seien Sie beim Teilen vorsichtig: Gehen Sie beim Teilen von Dateien wählerisch vor und vermeiden Sie die Weitergabe vertraulicher Informationen an Personen oder Organisationen, denen Sie nicht vertrauen.
- Kontoaktivität überwachen: Behalten Sie Ihr Cloud-Konto im Auge und achten Sie auf verdächtige Aktivitäten, darunter unbefugte Anmeldeversuche oder ungewöhnliche Dateizugriffe.
Wenn Sie sich für Verschlüsselung interessieren, erfahren Sie hier, wie die PGP-Verschlüsselung funktioniert und wie Sie damit beginnen können. Wenn Sie sich außerdem Sorgen über Datenschutzverletzungen machen, sehen Sie sich die besten verfügbaren Dark Web-Scanner an.
Bildnachweis: Unsplash
Schreibe einen Kommentar