Die 5 wichtigsten Gründe, nicht auf das Kindle-Modell 2024 umzusteigen

Die 5 wichtigsten Gründe, nicht auf das Kindle-Modell 2024 umzusteigen

Wesentliche Erkenntnisse

  • Die neuesten Kindle-Modelle führen einige ansprechende Funktionen ein, es fehlen jedoch auch wichtige Funktionen.
  • Das Übertragen von E-Books auf die neuen Kindles ist durch die Implementierung des Media Transfer Protocol (MTP) komplizierter geworden. Darüber hinaus behalten seitlich geladene Titel keine Seitenzahlen mehr bei, sondern liefern nur Standortverweise.
  • Die Option „Herunterladen und Übertragen per USB“ wurde aus dem Bereich „Digitale Inhalte von Amazon“ für diese neuen Geräte entfernt.
  • Bei den neuen Modellen – Kindle Basic, Paperwhite, Scribe und Kindle Colorsoft – handelt es sich lediglich um bescheidene Aktualisierungen, die kein wesentliches Upgrade rechtfertigen.

Unsere Erwartungen wurden mit Amazons jüngster Aktualisierung des Kindle der Einstiegsklasse erfüllt. Zur Überraschung vieler wurde dieses Update auf die gesamte Produktreihe ausgedehnt, die nun auch den Paperwhite, den Scribe und eine neue Farbvariante umfasst. Ein dickes Lob an Amazon! Aber ist dieses Upgrade wirklich von Vorteil?

Als begeisterte Leser konzentrieren wir uns vor allem auf Bücher und Geräte, die einen einfachen Zugang zu Literatur ermöglichen (einschließlich des Kindle-Shops und anderer Methoden zum Bucherwerb). Wenn Ihre Entscheidungen aus praktischen Gründen getroffen werden, ist es möglicherweise durchaus vertretbar, dieses Jahr auf das Upgrade zu verzichten. Für Besitzer eines Kindle der 11. Generation gibt es zwingende Gründe, noch zu warten. Hier erfahren Sie, warum.

Kindle-Start 2024 – eine gedämpfte Angelegenheit

Das Amazon Kindle-Sortiment umfasst derzeit vier Geräte: das Basismodell Kindle, Kindle Paperwhite, Kindle Scribe und Kindle Colorsoft. Allerdings hat das Sortiment auch seine Nachteile. Diese Modelle stellen in erster Linie eine Auffrischung und kein echtes Upgrade dar und sind mit mehreren Einschränkungen verbunden, die potenzielle Benutzer abschrecken könnten.

1. Herausforderungen beim Sideloading

Das Sideloading Ihrer E-Books kann bei den neuen Kindle-Modellen problematisch werden. Ein Benutzer bemerkte, dass diese Geräte MTP verwenden, das auf Mac-Systemen nicht als Standard-USB-Speicher erscheint. Diese Einschränkung zwingt Benutzer dazu, sich bei der Dateiverwaltung auf Anwendungen wie OpenMTP oder MacDroid zu verlassen.

Calibre, ein beliebtes Open-Source-Tool zur Verwaltung von E-Books, ist eine weitere Option, weist jedoch seine eigenen Hürden auf. Benutzer stellen möglicherweise fest, dass nach dem Sideloading die Seitenzahlen fehlen. Nur die Angaben zu Standort und verstrichener Zeit bleiben sichtbar. Eine Problemumgehung besteht darin, das KFX-Konvertierungs-Plugin zu verwenden, um Bücher neu zu formatieren und Seitenzahlen wiederherzustellen. Dies kann jedoch ein mühsamer und zeitaufwändiger Prozess sein.

Diese Änderung scheint darauf abzuzielen, dass Amazon Benutzer davon abhält, dasselbe Sideloading-Erlebnis zu haben, das sie bei bei Amazon gekauften Titeln genießen. Das mag zwar nicht jeden beunruhigen, aber häufige Sideloader könnten es als erhebliche Unannehmlichkeit empfinden. Wir gehen davon aus, dass das Calibre-Team zu gegebener Zeit eine Lösung finden wird, aber im Moment ist Sideloading ohne Seitenzahlen die Realität, die man akzeptieren muss.

2. Download- und Übertragungsoption entfernt

Zusätzlich zu den Herausforderungen beim Sideloading verstärkt Amazon seinen Einfluss auf digitale Inhalte, indem es die Funktion „Herunterladen und Übertragen“ im Bereich „Digitale Inhalte“ seiner Website einstellt. Mit dieser Funktion konnten Benutzer eine lokale Sicherungskopie ihrer gekauften E-Books erstellen, was von unschätzbarem Wert war, insbesondere beim Erwerb von EPUBs von Autoren außerhalb des Amazon-Ökosystems.

Diese Änderung wird sich wahrscheinlich auch auf ältere Kindle-Modelle auswirken. Für diejenigen, die bereits einen der neuen Kindles gekauft haben, ist die Möglichkeit, E-Books zu verwalten, durch das Fehlen dieser Option eingeschränkt.

3. Ein Farbtupfer mit begrenzter Wirkung

Mit der Einführung des Kindle Colorsoft betritt Amazon den Markt der Farb-E-Reader, ein Gebiet, in dem Konkurrenten wie Kobo bereits präsent sind. Dieser erste Farb-Kindle mit dem Namen Colorsoft soll das visuelle Erlebnis von Buchcovern, Highlights, Graphic Novels und Comics verbessern.

Kindle Colorsoft
Bild: Amazon

Trotz der Farbenpracht hat das Kindle Colorsoft einen stolzen Preis (279,99 $) und ist derzeit nur in der Signature Edition erhältlich. Benutzer haben festgestellt, dass die Farben zwar lebendiger als die der Kobo-Modelle sind, die Akkulaufzeit jedoch darunter leidet. Das Colorsoft hält etwa acht Wochen, die Signature Edition des Paperwhite dagegen nur drei Monate. Das Fehlen einer Standardversion gibt Anlass zur Sorge hinsichtlich der Auswirkungen der Farbdarstellung auf die Akkuleistung.

Den Paperwhite gibt es jetzt in den drei Farben Himbeere, Jade und Schwarz, sowohl in der Standard- als auch in der Signature-Edition. Sein 7-Zoll-Display ist etwas größer geworden, und das Umblättern soll 25 % schneller gehen, außerdem wurden die Kontrastverhältnisse verbessert. Aber rechtfertigen diese Verbesserungen ein Upgrade? Wahrscheinlich nicht, vor allem, da das hochgepriesene „papierähnliche“ Erlebnis des neuen Scribe den Verlust der Kernfunktionen, die Kindles zu außergewöhnlichen E-Readern und nicht nur zu Amazon-Produkten machen, nicht ausreichend kompensiert.

Das Einsteigermodell Kindle (gemeinhin als Kindle Basic bezeichnet) wird jetzt in Matcha-Grün angeboten, aber abgesehen von dieser Farbaktualisierung gibt es keine nennenswerten Änderungen (weitere Einzelheiten folgen).

4. Höhere Preise

Auch bei den neuen Kindle-Modellen gibt es im Vergleich zu den Vorgängermodellen eine leichte Preiserhöhung. Hier die aktuellen Preise:

  • Kindle 2024 – 110 US-Dollar
  • Kindle Paperwhite (16 GB) – 160 $
  • Kindle Colorsoft – 280 $
  • Kindle Scribe (16 GB) – 400 $

Beachten Sie, dass die Auslieferung des Kindle Colorsoft ab dem 30. Oktober beginnt, während die Veröffentlichung des Kindle Scribe für den 4. Dezember vorgesehen ist. Beide Modelle können vorbestellt werden.

Der Preisanstieg ab 10 US-Dollar erscheint ungerechtfertigt, insbesondere angesichts der minimalen Verbesserungen. Sofern Sie nicht vorhaben, Ihren aktuellen Kindle zu verkaufen und in einen neuen zu investieren, würde ich Ihnen nicht empfehlen, sich für etwas zu entscheiden, das man kaum als Upgrade bezeichnen kann.

5. Das Basismodell des Kindle bleibt unverändert

Kindle Basic
Bild: Amazon

Wie bereits erwähnt, ist das neue Kindle-Basismodell in Matcha-Grün erhältlich und hat eine um 25 % verbesserte Beleuchtung. Wirkliche Verbesserungen gibt es jedoch nicht. Alle anderen Spezifikationen entsprechen denen des Kindle Basic der 11. Generation, vom 300-ppi-Display bis hin zu Akkukapazität und Gewicht, sodass die Unterschiede fast vernachlässigbar sind.

Wenn Sie derzeit den Basis-Kindle (2022) besitzen, halten Sie im Wesentlichen dasselbe Gerät in der Hand wie den Kindle (2024). Es gibt keinen zwingenden Grund, in ein neues zu investieren, insbesondere wenn Ihnen die neue Farbe gleichgültig ist oder Sie normalerweise eine Hülle für Ihren Kindle verwenden.

Behalten Sie Ihren aktuellen Kindle

Das Ausmaß der Beschränkungen, die Amazon hinsichtlich der Benutzerkontrolle über E-Books vornimmt, ist erstaunlich. Die Entfernung der USB-Download- und Übertragungsoption schränkt Ihre Autonomie bei der Verwaltung Ihrer E-Books auf den neuen Kindles erheblich ein.

Durch die Durchsetzung eines veralteten Dateiübertragungsprotokolls (MTP) hat Amazon die Bequemlichkeit des Sideloadings von Büchern über einen Computer, die früher eine benutzerfreundliche Option war, effektiv untergraben. Bis die Entwickler bei Calibre eine Methode zum Sideloading entwickelt haben, bei der auf den neuen Modellen keine Seitenzahlen verloren gehen, behält Amazon weiterhin die Kontrolle über Ihren E-Reader.

Jedes dieser Probleme ist für sich genommen schon ein erheblicher Nachteil. Sie könnten jedoch möglicherweise übersehen werden, wenn die neuen Kindles wesentliche Verbesserungen bieten würden. Abgesehen von beschleunigten Seitenumbrüchen und einigen Farbfunktionen war dies leider insgesamt ein enttäuschendes Update.

Quelle

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