5 Gründe, Apples Passwörter-App derzeit nicht zu verwenden

5 Gründe, Apples Passwörter-App derzeit nicht zu verwenden

Wichtige Erkenntnisse zur Passwörter-App von Apple

  • Die neu eingeführte App „Passwörter“ in iOS 18 weist im Vergleich zu etablierten Passwortmanager-Anwendungen erhebliche Einschränkungen auf.
  • Der App „Passwords“ fehlt eine Funktion für ein sekundäres oder Master-Passwort, sie unterstützt keine Android-Geräte und erschwert den Zugriff auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
  • Das Speichern von Kreditkarteninformationen oder Passwörtern, die nicht mit Websites in Zusammenhang stehen, wird nicht unterstützt und das Übertragen von Passwörtern aus anderen Apps zur Passwortverwaltung in die App „Passwörter“ kann ein langwieriger und frustrierender Prozess sein.
  • Experten raten dazu, den Austausch Ihres bestehenden Passwort-Managers durch die App „Passwords“ von Apple vorerst noch abzuwarten.

In iOS 18 hat Apple sein Passwortverwaltungstool von der App „Einstellungen“ getrennt und die eigenständige App „Passwörter“ erstellt. Diese Änderung vereinfacht zwar den Zugriff auf gespeicherte Passwörter (Sie müssen nicht mehr durch die Einstellungen navigieren) und reduziert die Unordnung, macht sie jedoch nicht automatisch zur besten verfügbaren Passwortverwaltungslösung.

Selbst mit dieser neuen Benutzeroberfläche erfüllt die Passwords-App möglicherweise nicht die Anforderungen der meisten Benutzer, die nach einer effizienten Passwortverwaltung suchen; zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Hier erfahren Sie, warum es möglicherweise besser ist, bei einem dedizierten Passwort-Manager zu bleiben, als sich für die Passwords-App von Apple in iOS 18 zu entscheiden.

Gründe, die Verwendung der Passwörter-App von Apple in iOS 18 zu überdenken

Die App „Passwords“ scheint für Benutzer konzipiert zu sein, die mit Passwortmanagern nicht vertraut sind oder nicht wissen, dass ihr iPhone automatisch Passwörter generieren und speichern kann. Herkömmliche Apps wie 1Password, LastPass und sogar Microsoft Authenticator sind jedoch nicht nur genauso benutzerfreundlich, sondern bieten im Vergleich zur App „Passwords“ von Apple auch weitaus bessere Funktionen und mehr Sicherheit.

Wenn Apples App „Passwords“ das Bewusstsein für die Passwortverwaltung bei iPhone-Benutzern schärft, ist es wichtig, dass sie über diese App hinausgehen und bessere Alternativen wie LastPass erkunden. Was genau sind die Mängel von Apples App „Passwords“? Lassen Sie uns tiefer in diese eintauchen.

1. Fehlen eines Master-Passworts

Die App „Passwörter“ erfordert für den Zugriff das Passwort Ihres iPhones oder eine biometrische Authentifizierung, bietet aber keine Option für ein Master-Passwort, das eine weitere Schutzebene hinzufügt. Diese Einschränkung stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wenn jemand die PIN oder das Entsperrmuster Ihres Geräts kennt, kann er Face ID problemlos umgehen und auf Ihre gespeicherten Passwörter zugreifen. Darüber hinaus könnte er möglicherweise Ihre Apple-ID kompromittieren, indem er Ihr Passwort zurücksetzt und Sie vollständig aussperrt. Daher sollte die App „Passwörter“ erweiterte Sicherheitsmaßnahmen enthalten und nicht wie eine Standard-App behandelt werden.

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Die meisten seriösen Passwortmanager ermöglichen es Benutzern, ein Master-Passwort mit unterschiedlichen Komplexitätsstufen und Sicherheitsschlüsseln festzulegen. Während die biometrische Authentifizierung einen schnelleren Zugriff ermöglicht, gibt das Fehlen einer zusätzlichen Schutzebene in Apples Passwords-App Anlass zur Sorge hinsichtlich der Sicherheit Ihrer gespeicherten Informationen.

2. Keine Android-Unterstützung

Das Fehlen einer Android-Version schränkt die Verbreitung der Passwords-App von Apple erheblich ein, insbesondere angesichts der großen Zahl von Android-Nutzern weltweit. Für Familien, die Passwörter teilen, wird die Zusammenarbeit unmöglich, wenn ein Mitglied ein Android-Gerät verwendet.

Während Sie auf iPads, Macs und sogar über die iCloud-App für Windows auf die App „Passwörter“ zugreifen können, werden Sie feststellen, dass sie für Android-Benutzer nicht zugänglich ist. Apples restriktive Richtlinien schaffen Barrieren und zeigen, wie sein „Walled Garden“-Ansatz ein breites Publikum von Android-Benutzern weltweit übersieht.

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Wenn Sie sich ausschließlich im Apple-Ökosystem befinden, betrifft Sie dies möglicherweise nicht so stark. Für Benutzer mit unterschiedlichen Betriebssystemen summieren sich die Unannehmlichkeiten jedoch mit der Zeit erheblich.

3. Komplexer Passwortimport aus Drittanbieter-Apps

Selbst wenn Sie zur App „Passwords“ von Apple wechseln möchten, kann das Importieren vorhandener Passwörter aus einem anderen Passwort-Manager eine Herausforderung darstellen. Obwohl der Vorgang auf einem Mac etwas einfacher ist, ist er mit Hindernissen behaftet, wenn Sie versuchen, Passwörter aus Drittanbieteranwendungen wie LastPass zu übertragen.

Sie müssen Ihre Passwörter zunächst aus Ihrem aktuellen Passwort-Manager in eine CSV-Datei exportieren, sie dann über die Option „Einstellungen > Passwörter“ in Safari importieren und warten, bis sie mit dem iCloud-Schlüsselbund auf Ihren Apple-Geräten synchronisiert sind. Dieser umständliche Vorgang erfordert unnötigen Aufwand, nur um Ihre Passwörter zu übertragen.

In der aktuellen Version von iOS 18 ist dieser Vorgang eingeschränkt und erfordert den Zugriff auf einen PC oder Mac, um Passwörter zu übertragen. Selbst für motivierte Umsteiger sind die Hürden zu hoch. Angesichts der Einschränkungen der App „Passwörter“ scheint sich dieser Aufwand kaum zu lohnen.

4. Keine Unterstützung für 2FA-Benachrichtigungen

Ein weiterer erheblicher Nachteil ist, dass die App „Passwords“ keinen einfachen Zugriff auf die Codes für die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bietet, wenn Sie sich auf einem anderen Gerät anmelden. Wenn Sie beispielsweise versuchen, auf einem Arbeitscomputer auf Ihre E-Mails zuzugreifen und einen 2FA-Code eingeben müssen, gibt es auf Ihrem iPhone keine rechtzeitige Benachrichtigung oder Warnung. Stattdessen müssen Sie die App „Passwords“ öffnen und mit den entsprechenden Kontodetails nach der App suchen, um Ihren 2FA-Code abzurufen.

Im Gegensatz dazu bieten erstklassige Apps wie LastPass und Microsoft Authenticator sofortige Benachrichtigungen, die einen schnellen Zugriff auf Codes mit einer einfachen biometrischen Entsperrung ermöglichen. Apples 2FA-Implementierung greift jedoch zu kurz, da sie nicht den Komfort bietet, den Benutzer mittlerweile erwarten.

5. Keine Funktionen zum Speichern von Kreditkarten und Passwörtern außerhalb der Website

Darüber hinaus können Benutzer mit der App „Passwörter“ in iOS 18 keine Kreditkarteninformationen direkt vom iPhone speichern, eine wichtige Funktion, die in den meisten Passwortmanagern enthalten ist.

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Anders als viele herkömmliche Passwortmanager beschränkt sich Apples App „Passwords“ lediglich auf das Speichern von Passwörtern und Passkeys. Dies stellt eine erhebliche verpasste Chance dar. Durch das Hinzufügen eines eigenen Abschnitts für Kreditkarteninformationen und Passwörter, die über die für Websites hinausgehen, hätte Apple die App „Passwords“ erheblich verbessern und sie als umfassende Lösung für die Verwaltung vertraulicher Informationen positionieren können. Derzeit müssen Benutzer zu „Safari-Einstellungen > AutoFill > Gespeicherte Kreditkarten“ navigieren, um ihre Kreditkartendaten zu speichern. Einfache Passwortmanager enthalten normalerweise Abschnitte für Kreditkarten, Identitäten und mehr.

Diese feineren Details unterscheiden zuverlässige Passwortmanager von ihren weniger entwickelten Gegenstücken. Apple hätte den Benutzern ein überzeugendes Argument liefern können, von Drittanbieter-Apps auf die Passwords-App umzusteigen. Aufgrund des Fehlens wichtiger Funktionen ist es jedoch heute schwierig, eine solche Empfehlung auszusprechen. Vielleicht werden zukünftige Updates diese Mängel beheben, aber derzeit hält die Passwords-App einer genaueren Prüfung nicht stand, nicht einmal für iPhone-Benutzer.

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